Gefahr im Pulver

Ein Instant-Kaffepulver wird vom Zoll beschlagnahmt – es enthält Schmerzmittel und Abführmittel

Schon seit Jahren ist das Internet für viele auch eine willkommene Einkaufsmöglichkeit. Umso mehr ist hier auch auf den Schutz der Verbraucher zu achten. Im Internet kann man nicht so leicht verfolgen, wer einem da nun wirklich etwas verkauft und was genau das eigentlich ist. Es bietet also ein höheres Potenzial zum Betrug, als andere Verkaufsorte.

Nun warnt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz, kurz LUA, vor einem Kaffeepulver, das über das Internet erhältlich ist. Aufgefallen ist es beim Zoll. Bei dem Produkt handelt es sich um „Brazil Potent Slimming Coffee“. Das lösliche Pulver enthält eine illegale Mischung aus Schmerz- und Abführmitteln.

Das LUA rät ab vom Gebrauch des Pulvers und warnt generell vor eher unbekannten Produkten von Internetseiten. Beim Zoll ist das Pulver aufgefallen, da es Phenolphthalein und Sildenafil enthält. Phenolphthalein gilt als krebserregend und ist verboten. Außerdem wirkt es abführend. Wer das Pulver also benutzt, kann Gewicht verlieren, ohne dass er das eigentlich möchte.

Doch nicht nur in diesem Bestandteil steckt die Gefahr. Auch das Sildenafil birgt Risiken für Verbraucher. Dieser Wirkstoff ist in Deutschland verschreibungspflichtig. Außerdem muss ein Produkt, das diesen enthält, zugelassen werden. Bezüglich des Kaffeepulvers ist das nicht der Fall. Somit hat das Produkt keine Zulassung in Deutschland. Sildenafil wird bei Männern mit Erektions-störungen benutzt. Es kommt unter anderem in Viagra vor.

Die Benutzung dieses Wirkstoffes ist jedoch nicht ungefährlich. Es kann zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören Schwindel, Kopfweh, Rötungen im Gesicht und Magenschmerzen. Wenn die jeweilige Person Herzmedikamente einnimmt, kann es zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen kommen.

Aus diesem Grund kann die Warnung wohl für das gesamte Bundesgebiet gelten, auch wenn sich das LUA Rheinland-Pfalz mit dem Fall beschäftigt hat. Das Kaffeepulver ist in Päckchen abgepackt. Sie sind zu erkennen an der darauf abgebildeten dampfenden Kaffeetasse und der Silhouette einer schlanken Frau. Außerdem befinden sich Schriftzeichen auf der Packung, vermutlich thailändisch. Besonders dreist: Auf der Packung behauptet der Hersteller, der Kaffee stamme aus Brasilien und sei zu 100 Prozent ein Naturprodukt.

Gerade im Internet lauern Gefahren. Verbraucher sollten hier wirklich Vorsicht walten lassen und sich das gewünschte Produkt lieber in einem Geschäft vor Ort besorgen.